Geschrieben von Katja Holstein-Gußmann Lebt mit Mann und Hund seit langem in Heuweiler. Mitglied in der Kultur AG. Leiterin der Mediathek Denzlingen.

Bürgerrunde Sept 2015 - Zukunftsfähige Mobilität vor Ort

24. September 2015 20:00 Uhr Schulungsraum, Rathaus

Bürgerrunde Sept 2015 - Zukunftsfähige Mobilität vor Ort
  • Teilnehmer: ca. 15 Heuweilermer
  • Moderation: Christian Ott & Thomas Frank
  • Dauer: 20:00 - ca. 22:00

Agenda

  • Vortrag
  • “Zukunftsfähige Mobilität vor Ort, BürgerTaxi & eCarSharing” Matthias Lübke, Aufsichtsratsvorsitzender Stadtmobil Südbaden AG, my-e-car, ca 1Std 20min
  • Diskussion
  • Andere organisatorische Themen
    • Mailverteiler
    • Web Seite
    • Anwohnerbrief Kirchberg zu “Geschwindigkeit von PKWs”

Vortrag

“Zukunftsfähige Mobilität vor Ort, BürgerTaxi & eCarSharing” Matthias Lübke, Aufsichtsratsvorsitzender Stadtmobil Südbaden AG, my-e-car, ca 1Std20min

  • Herr Lübke hat ca. 30 Jahre Erfahrung im Car Sharing, erste Erfahrungen machte er beim Car Sharing per Anrufbeantworter.
  • er beobachtet den Trend zu “Nachhaltigkeit, Transformation, Grassrootsbewegung, Rekommunalisierung”, insgesamt eine gute Chance für eMobilität
  • es gibt auch einen Trend zu Bürgerenergiegenossenschaften, die zusammen mit der Gemeinde ein E-PKW betreiben
  • die demografische Entwicklung macht neue Konzepte notwendig, da das Angebot der ÖPNV nicht ausreichend ist
  • Heute ist er Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtmobil Südbaden AG und u.a. zuständig für Strategie, Projekte e- u. Multimodale Mobilität, my-e-car.
    • Stadtmobil gibt es seit 25 Jahren, die AG gehört den Mitarbeitern und Kunden
    • Die Stadtmobil Südbaden AG betreibt über 200 PKW an mehr als 100 Standorten, derzeit ca. 60 Ladesäulen
    • Der Zugang zum PKW erfolgt per Chip
    • Die Buchung geht Online, per App oder Telefon (24/7)
  • Car Sharing und E-Mobilität ergänzen sich gut, die Anschaffung eines E-PKWs als Privatwagen oder Zweitwagen ist ökönomisch und ökologisch nicht unbedingt sinnvoll
  • Als öffentliches kommunales Auto ist ein E-PKW ökologisch nachhaltiger
  • in Teningen und Emmendingen haben/bekommen E-PKW von Stadtmobil, in Teningen übernimmt es auch Aufgaben im Hol- und Bringedienst, in Emmendingen als Dienstauto der Gemeinde

Wie funktioniert Car Sharing mit konventionellen PKW:

  • Kostengünstiger als eigener PKW bis 10.000km /Jahr
  • Es gibt Kilometer- und Stundenpreise, keine Tankkosten
  • Ersatz für Zweitwagen
  • Vertragsabschluß mit Kaution
  • Ausstellen der Chipkarte für den Kartenleser am Auto zur Türöffnung, der Schlüssel, Tankkarte und Papiere sind im Auto.
  • Das Auto wird für einen Zeitraum gebucht
  • Fahrtdaten werden vom Fahrzeug in die Zentrale übermittelt, wo die Rechnung automatisch erstellt wird.
  • Rechnung kann geprüft werden und ist nach zwei zur Zahlung fällig
  • Sonderkosten bei nicht vertragsgemäßer Nutzung: Rückgabe zu spät, Schäden am Auto, Verschmutzung, usw.
  • Autos sind Vollkasko versichert mit SB 1500€, kann für 39€ auf 750€ reduziert werden.
  • Preise: Monatsgebühr 5€, Stundengebühr tagsüber 1,50€ und Kilometergebühr 0,22€
  • Erfahrungen aus Freiburg:
    • Nutzung funktioniert gut und zuverlässig
    • Wenig Probleme mit den Nutzern
    • Buchungen in Freiburg ca. 2 Std. vor gewünschtem Fahrtantritt, in der Regel kann Nachfrage befriedigt werden.
    • Attraktivität eigener PKW sinkt. In Berlin 40% der Haushalte ohne eigenen PKW, in Freiburg ca. 33%, Vauban hat 167 PKW auf 1000 Einwohner.
  • Stadtmobil Südbaden bietet internationale Kooperationen und Quernutzung mit anderen Car Sharing Firmen, so kann bundesweit zum heimischen Tarif aber auch international ein Auto gebucht werden.

Welche Besonderheiten gibt es für E-PKW Car Sharing:

  • Die My e-Car GmbH als Tochter der Stadtmobil Südbaden und der Firma Energiedienst bietet Car Sharing für E-PKW an
  • Der Strom kommt aus Wasserkraft (Rhein Kraftwerk)
  • Renault Zoe lässt sich als E-PKW ökonomisch betreiben, Fahrzeugkosten von ca. 21.000€
  • Der E-PKW befindet sich an einer Ladesäule, zu Fahrtbeginn muss das Ladekabel entfernt werden, bei der Rückgabe muss das Ladekabel wieder eingesteckt werden
  • Ansonsten wie konventionelles Car Sharing
  • Preise: Stundengebühr tagsüber 1.Stunde 3€, dann 4ct/Minute, Kilometergebühr 0,15€

Besonderes Preismodell für Kommunen:

  • Aufgrund der Größe von Heuweiler würde sich Car Sharing im Dorf nicht rentieren.
  • Um dennoch ein Car Sharing zu initiieren ist das folgende Preismodell entwickelt worden:
    • 500€ monatlicher Fixbetrag als E-PKW für die Kommune
    • 15000 km inklusive
    • Nach Dienstschluß und am Wochenende steht der E-PKW Bürgern zur Nutzung zur Verfügung.
    • Die von den Bürgern generierten Einnahmen werden auf den monatlichen Fixbetrag angerechnet.
    • Enthalten sind alle laufenden Kosten des PKW, Wartung und Mobilitätsgarantie wird durch Renault sicher gestellt
    • Ein Ansprechperson ist vor Ort notwendig zur Fahrzeugpflege
    • Die Ladesäule muss zusätzlich montiert werden (ca. 8-9 TSD EUR), hier sollte mit den lokalen Energieversorgern verhandelt werden, moderne Ladesäule kann auch Umweltdaten erheben
    • Da Heuweiler wahrscheinlich kein eigenes kommunales Fahrzeug benötigt, wäre auch denkbar, dass der E-PKW ausschließlich für das Car Sharing zur Verfügung steht und die Gemeinde oder eine Initiative von Bürgern die Fixkosten in Form einer monatlichen Mindestauslastung garantiert trägt. Das Auto wäre dann fest in Heuweiler stationiert und auch als Bürgertaxi nutzbar.
    • Ein ähnliches Modell wäre zu vergleichbaren Kosten auch mit einem konventionellen PKW möglich.
    • je mehr das Auto genutzt wird, umso weniger zahlt die Kommune
    • auch andere Preismodelle sind denkbar
  • Generell ist Car Sharing auf Dorf schwieriger umzusetzen als in einer Stadt, vielleicht ist ein einzelner PKW zu unflexibel.
  • Für den Anfang wäre die Stationierung eines PKW, vielleicht von zweien, sinnvoll.
  • Im Vauban sind lediglich 20 PKW ausreichend um die Mobilität von 500 Haushalten sicherzustellen, auf dem Dorf ist die Quote von 1 PKW auf 25 Haushalte höchstwahrscheinlich zu niedrig.
  • Verhandlungen und Präsentation vor Gemeinderat notwendig
  • Empfehlung: klein starten, vielleicht Bürgertaxi mit E-PKW statt (großem und meistens leeren) Bürgerbus
  • Freie Wähler Gufi möchten eine Ladesäule in Gufi, deshalb führt er demnächst Gespräche, er möchte einen Termin mit Herrn Walz machen und darin auch Heuweiler zur Sprache bringen

Andere organisatorische Themen

Bericht der “AG Orte zum Kennenlernen”

  • hat eine Anfrage an die Gemeinde gestartet, ob sie die Adressen der neu hinzugezogenen Personen bekommen könnten
  • regelmässiger Stammtisch zum Kennenlernen im Rebstock, erstes Treffen am 13.10.

Mailverteiler

Der Mailverteiler soll nicht für alle Personen der Bürgerrunde geöffnet werden. Aktuell können ausschließlich Christian Ott und Thomas Frank in dem Verteiler Nachrichten verschicken. Das soll auch so bleiben.

Die über den Mailverteiler verschickten Nachrichten sollen allgemeiner Natur sein und sicher auch alle Personen interessieren. Da auf dem Verteiler ein größerer Empfängerkreis enthalten ist, sollen hier eher allgemeine Informationen zur Bürgerrunde, Einladungen oder Protokolle verschickt werden. Christian und Thomas fungieren als Gatekeeper und achten auf Klasse statt Masse.

Web Seite: http://buergerrunde.heuweiler.net und http://buergerrunde.heuweiler.info

Die Web Seite ist live und öffentlich zugänglich. Die bisher enthaltenen Informationen sind aber noch nicht ausreichend. Bisher sind Protokolle und Termin der bisherigen und die Termine und die geplanten Themen der kommenden Bürgerrunden, soweit bekannt, online. Darüber hinaus gibt es einen Link auf das Forum des Mailverteilers und einen Downloadbereich mit gesammelten Dokumenten, bisher der Antrag auf Unterstützung durch die Gemeinde und die Zahlen der Umfrage der Neuen Liste von 2009.

Der Bereich der Arbeitsgruppen ist fast nur mit Blindtext befüllt, einen Anfang hat die AG “Orte zum Kennenlernen” jetzt gemacht. Alle AGs sollten ihre internen Termine auf der Website bekanntmachen.

Es wurde diskutiert, ob die Web Seite redaktionell von einem Team betreut werden soll, oder ob die einzelnen AGs für die Inhalte verantwortlich sein sollen. Entschieden wurde, dass jede AG mindestens einen Verantwortlichen zur Pflege der Web Seite haben sollte und diesen benennt, so dass ein Zugang eingerichtet werden kann. Darüber hinaus sendet Thomas Frank an den Mailverteiler eine Bedienungsanleitung und bietet Unterstützung beim erstmaligen Versuch Texte auf der Web Seite zu hinterlegen an.

In einer kommenden Bürgerrunde gilt es diese Variante erneut zu prüfen.

Anwohnerbrief Kirchberg zu “Geschwindigkeit von PKWs”

Die Bürgerrunde hat die Kopie eines Schreibens an den Gemeinderat erhalten, in dem Anwohner von zu schnellem Fahren am Kirchberg berichten. Dabei ist vor kurzer Zeit eine Katze überfahren worden, was der Anlass zu dem Schreiben gewesen ist.

Die Bürgerrunde hat diesen Brief und das Thema Verkehr und PKW-Geschwindigkeit im Ort ausführlich diskutiert und möchte sich gerne im Rahmen der AG “Bürger mobil” mit dem Thema auseinandersetzen. Der Eindruck, dass häufig zu schnell gefahren wird, wurde auch in der Bürgerrunde von allen Anwesenden bestätigt.

Der Schreiber des Briefes soll zur Diskussion in die nächste Bürgerrunde eingeladen werden. Die AG “Bürger mobil” soll aus der erweiterten Runde Rückmeldungen zum Thema Geschwindigkeit im Dorf sammeln.

Winterdienst am Dorfplatz

Es wurde der Hinweis vorgebracht, dass der Dorfplatz im Winter auf dem Weg zum Friedhof oder zur Kirche ausreichend geräumt werden muss, damit ältere Personen hier ungefährdet den Berg hinauf gehen können. Die Bürgerrunde war der Ansicht, dass dies eher ein Thema des Gemeinderats sein sollte und wird sich bemühen, dies dort zur Sprache zu bringen.

Car_Sharing_Stadtmobil_Südbaden.pdf
Elektromobilität_in_Kommunen_Informationen_über_das_Elektro_CarSharing.pdf

Bildquelle: my-e-car