Geschrieben von Anne Dittrich Wohnt seit 2019 mit ihrer Familie in Heuweiler. Seit 2020 im Vorstand der Bürgerrunde. Soziologin, erfahren in erneuerbaren Energien und Klimaschützerin im Kleinen. Mitglied im Vorstand.

Bürgerrunde zum Thema Radweg im Gemeinderat

19. November 2020 19:00 Uhr Kirchberghalle

Bürgerrunde zum Thema Radweg im Gemeinderat

Die Bürgerrunde hat in der Gemeinderatssitzung am 19.11.20 die Ergebnisse der Umfrage zur Verbesserung der Radinfrastruktur in einer kurzen Präsentation vorgestellt.

Das Klima wartet nicht

Vor ziemlich genau 13 Monaten haben wir im Ratssaal unsere Auftaktveranstaltung unter dem Motto „Klimaneutrales Heuweiler 2050“ gemacht. Corona hat uns etwas ausgebremst, aber das Klima wartet nicht und deshalb gehen wir in diesem Jahr eines der Themen, das vielen Teilnehmern der Auftaktveranstaltung “unter den Nägeln brennt”, an: Die Verbesserung der Radinfrastruktur. Das Thema haben wir mit unserer Fahrradtour am 20. September aufgegriffen und leiten heute unseren Beschlussantrag daraus ab.

Warum ist dieses Thema so wichtig? Die EU hat das Ziel klar formuliert: Klimaneutralität bis 2050! Das Land Baden-Württemberg macht ebenfalls klare Vorgaben: Verdopplung des Radverkehrs bis 2030! „Die EU“ oder „das Land“ setzen aber nichts um. Wir alle müssen gemeinsam auf lokaler Ebene diese Ziele in die Realität übersetzen. In den letzten 30 Jahren hat sich bei den CO2-Emissionen aus dem Bereich Verkehr rein gar nichts verändert. Ohne bessere Radinfrastruktur wird es nicht gehen.

Aufbruchstimmung nutzen

Aktuell gibt es in Deutschland eine Aufbruchstimmung im Bereich der Fahrradmobilität. Wir hören und lesen es aus vielen Städten, überall gibt es Bürgerentscheide, Pop-Up-Radwege, Initiativen, allein in Freiburg werden acht neue Fahrradstraßen ausgewiesen. Aus Denzlingen lesen wir Vieles und auch in Gundelfingen sind neue Mobilitätskonzepte gefragt. Auch Heuweiler als kleinste selbstständige Gemeinde im Landkreis kann hier etwas auf die Beine stellen. Wir müssen den Moment gemeinsam nutzen!

BürgerInnen Heuweilers sprechen sich für eine Fahrradstraße aus

Wir sprechen hier und heute nicht über die Interessen Einzelner, sondern haben uns am Bürgerwillen zu orientieren. In der Haushaltsbefragung der Katholischen Hochschule, die in diesem Jahr durchgeführt wurde, haben sich 77% der Befragten für die Notwendigkeit eines befestigten Radweges ausgesprochen. Dabei wurde angegeben, dass die häufigste zurückgelegte Richtung im Alltag die zwischen Heuweiler und Gundelfingen ist. Räder jedenfalls sind genügend in den Haushalten vorhanden: Im Schnitt 2,5 Stück/Haushalt. Nun braucht es also eine bessere Infrastruktur, damit diese Räder nicht verstauben.

Ergebnisse Varianten
Ergebnisse Wohnort

Bis zum 08. November haben sich 145 Bürger an unserem Stimmungsbild beteiligt, davon 113 aus Heuweiler. Weitere Unterschriften gehen fortlaufend ein. Das Votum der Teilnehmer untermauert die Haushaltsbefragung: Ja, es soll einen befestigten Radweg zwischen Heuweiler und Gundelfingen geben.
Und auch bei den vorgestellten Varianten fällt das Votum deutlich aus: Knapp zwei Drittel der Teilnehmer favorisieren die Variante 3 – die Einrichtung einer Fahrradstraße. Das Balkendiagramm schlüsselt die Ergebnisse noch einmal nach dem Wohnort der Teilnehmer auf, ebenfalls mit einer deutlichen Favorisierung der Fahrradstraße durch die Heuweilermer. Und auch für das Mobilitätskonzept der Genossenschaft rund um den Alt-Vogtshof wäre die Fahrradstraße eine wichtige Maßnahme.

Bitte nehmen Sie dieses aktuelle Stimmungsbild von über 12% der Heuweilermer Wahlberechtigten zur Kenntnis.

Politik hat die Aufgabe, Rahmenbedingungen zu schaffen und damit Wandel anzureizen. Wir fordern Sie deshalb auf, schaffen Sie Rahmenbedingungen, die sehr viele Heuweilemer dazu bringt, immer häufiger das Auto stehen zu lassen. Es ist eine Sache der Gewohnheit und der Infrastruktur. Wir freuen uns auf Ihr Konzept und stehen als AG Klima und Mobil gern zur Verfügung für Fragen und Unterstützung.