Amphibienschutz durch Zäune und Tempolimit

Die ersten Amphibienwanderungen wurden bereits in einigen Regionen Baden-Württembergs registriert. In ganz Deutschland bereiten sich Amphibienschützer*innen darauf vor, auch in diesem Jahr die Tiere während ihrer Wanderungen zu den Laichplätzen zu schützen. Seit fast zehn Jahren werden in Heuweiler – insbesondere in Hinterheuweiler und am Ortsausgang von Gundelfingen – im Frühjahr Krötenzäune errichtet. Sobald die nächtlichen Temperaturen wieder deutlich über den Gefrierpunkt steigen, beginnen die Wanderungen von Kröten, Fröschen, Unken und Molchen. Einige dieser Tiere legen dabei beachtliche Strecken zurück und nutzen die warme Straße oft als Rastplatz, was ihnen leider häufig zum Verhängnis wird. Besonders tragisch ist es, wenn Krötenweibchen bereits ein Männchen auf dem Rücken tragen und beide überfahren werden.
Krötenzäune werden täglich zweimal kontrolliert, um gesammelte Amphibien zu zählen, ihre Art und ihr Geschlecht zu erfassen und sie sicher auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder auszusetzen.
Doch nicht nur direkte Kollisionen stellen eine Gefahr dar. Oft findet man Amphibien auf der Straße, deren Organe aus dem Mund hängen, obwohl sie nicht direkt überfahren wurden. Ursache hierfür ist der Strömungsdruck, der durch vorbeifahrende Autos entsteht. Vor der Stoßstange baut sich ein Überdruck auf, während sich unter dem Fahrzeug ein Unterdruck bildet. Dieser Druckunterschied setzt die Tiere enormen Belastungen aus, sodass sie schon bei Geschwindigkeiten ab 50 km/h keine Überlebenschance haben. Eine wirksame Maßnahme ist die Einhaltung der Geschwindigkeitsvorgabe von Tempo 30.
Wir möchten uns herzlich bei allen Grundstückseigentümern bedanken, die den Aufbau der Zäune auf ihren Flächen ermöglichen, sowie beim Bauhof Gundelfingen, dem BUND Gundelfingen und den zahlreichen Helfer*innen, die uns beim Errichten der Zäune und bei den täglichen Sammelaktionen tatkräftig unterstützen.